Kurz und knapp
Aktuelles
Symbolbild
Hensfelder Riesensparschwein beschmutzt
Kaum eine Woche nach der Enthüllung des neuen Wahrzeichens Hensfelds haben Unbekannte in der Nacht von Freitag auf Samstag den Hausmüll einiger Anwohner in der Nachbarschaft entwendet und das Riesensparschwein auf dem Marktplatz damit überschüttet. Die Polizei ist einigermaßen ratlos. Man wisse zum jetzigen Zeitpunkt weder, wer es gewesen sein könnte, noch, „was das Ganze überhaupt soll“. Die Aufräum-arbeiten sind nach wie vor in vollem Gange und werden wohl auch noch den morgigen Tag über andauern. Schöne Sauerei!
Hensfeld bekommt endlich eine Fischtreppe (Bild: Archiv)
Dank Dennis Helstad wird die Treppe nun im Frühjahr nächsten Jahres gebaut
und den Fischen künftig ein sicherer Weg zum Passieren geboten.
Fischtreppe für Hensfelder Staudamm
Nachdem Stimmen laut geworden sind, die Wasserkraftanlage des Energieanbieters MorriganEnergie gefährde den Bestand heimischer Fischarten, bekommt der Staudamm nun doch eine Fischtreppe. Diese war in der Planung des Staudamms, der 1993 errichtet wurde, aus Kostengründen wegrationalisiert worden. Über 32 % der Einwohner Hensfelds unterschrieben hierzu eine Petition, die der Stadt vor einigen Wochen vorgelegt wurde. Die Initiative hierfür ging vom 24-jährigen Studenten Dennis Helstad aus, der hier in Hensfeld lebt. „Viele Fische, die in die Turbinen der Wasserkraftanlage geraten, überleben das nicht. Es ist ein Unding, dass so was aus Geldgier billigend in Kauf genommen wird. Meine Eltern sehen das zwar anders, doch zum Glück gibt es viele Leute, die meine Meinung teilen. Deshalb bin ich Anfang des Jahres auf die Idee gekommen, die Petition ins Leben zu rufen“, sagt der Lehramtsstudent mit Schwerpunkt Biologie.








Symbolbild
Vorgarten von Rentner
verwüstet

Am Mittwochnachmittag wurde das Geranienbeet eines Rentners in der Kolpingstraße völlig verwüstet. Der 81-Jährige verdächtigte der Polizei gegenüber den 11-jährigen Sohn der Nachbarsfamilie und seinen Fußball, der die Vorwürfe aber zurückwies und behauptete, zwei Katzen hätten sich einen Kampf im Beet geliefert. Die Eltern des Jungen waren schockiert über die Vorwürfe und beteuerten, ihr Sohn sei zu so einer Tat nicht in der Lage. Mit dem Angebot der Eltern, das Beet wieder auf Vordermann zu bringen, ließ sich der Rentner ein wenig besänftigen, drohte aber, beim nächsten Mal Anzeige zu erstatten.
“Unser Reporter Richard Galler erstattet Bericht”

Richard Galler ist einer unserer Berichterstatter beim Hensfeld Herald und immer dort, wo etwas los ist. Brandheiße Nachrichten aus unserer Region!

“Unsere Reporterin Anita Neumann vor Ort”

Anita Neumann ist eine unserer Bericht-
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„Unser Reporter Richard Galler erstattet Bericht“

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03.09.2020 - Schweinerei
Ein Verbrechen gegen die Natur
Tote Fische, verendete Wasservögel. Bunt schillert der Ölfilm auf der vom Regen aufgepeitschten Wasseroberfläche. Dunkler Schaum sammelt sich am östlichen Teil der Staumauer der Hensfelder Wasserkraftanlage. Dazwischen tanzen Ölfässer und Müllsäcke in der Strömung, gesäumt von einem …
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10.08.2020 - Noble Berufswahl
Der Kreislauf der Rohstoffe
Im Jahr 2017 betrug Deutschlands Brutto-Abfallaufkommen über 412 Millionen Tonnen. Davon waren rund 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle und rund 56 Millionen Tonnen Gewerbeabfälle. Siedlungsmüll machte rund 46 Millionen Tonnen aus. Pro Einwohner sind das 557 kg.
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29.08.2020 - Freund oder Feind?
Die drei Reiter - Beschützer
der Natur Hensfelds
Wütend reckt das vermummte Trio seine Schilder mit der Aufschrift „Rettet Mutter Natur!“ in die Höhe, als unser Fotograf die Hensfelder Umweltaktivisten „Die drei Reiter“ ablichtet. Die drei möchten nicht erkannt werden und stellen sich mir maskiert als …
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04.08.2020 - Fragwürdige Methoden
Der drangsalierte Bio-Bauer
Heute bin ich auf seine Bitte hin bei Bio-Bauer Heinrich Zeller zu Besuch, der mir von der Schikane durch einige ansässige Firmen erzählen möchte. Seit 35 Jahren gehört ihm der Hof, seit 7 Jahren betreibt er ihn mit Bio-Zertifikat. Sein ganzes Leben schon wohnt er in Hensfeld, so wie sein Vater vor ihm, der ihm den Hof vermacht …
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17.08.2020 - Idioten am Werk
13.08.2020 - Blumige Gewalt
Hensfelder Bauernmarkt
Bürgermeister eröffnet den diesjährigen Bauernmarkt
Am Montag wurde offiziell der Bauernmarkt auf dem Hensfelder Marktplatz eröffnet. Bürgermeister Hans Fernschnitt hielt eine feierliche Ansprache vor über 30 Gästen, die sich schon seit Wochen auf den Beginn des Bauernmarktes gefreut hatten. Er lobte in seiner Rede den Elan und das Engagement seiner Bürger, die Stadt Hensfeld als Wohn- und Industrie-standort attraktiver zu machen, und kündigte an, dem Fortschritt weiter Tür und Tor geöffnet zu halten.
Der Bauernmarkt wird für die nächsten drei Wochen von Montag bis Samstag geöffnet sein.

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28.07.2020 - Endlich wieder da
24.07.2020 - Naturschutz umgesetzt
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Tote Fische, verendete Wasservögel. Bunt schillert der Ölfilm auf
der vom Regen aufgepeitschten Wasseroberfläche. Dunkler
Schaum sammelt sich am östlichen Teil der Staumauer der
Hensfelder Wasserkraftanlage. Dazwischen tanzen Ölfässer und
Müllsäcke in der Strömung, gesäumt von einem Flickenteppich
aus Papier- und Plastikmüll. Der Anblick schnürt mir die Kehle zu. Der Hensfelder Fluss ist zu einem Tatort geworden. Ein Verbrechen gegen die Natur. Das vermutlich verseuchte Grundwasser wird den anliegenden Landwirten vermutlich noch über Jahre hinweg zu schaffen machen.
Doch wer tut so etwas?

Genau das versuchen die Ermittler der Hensfelder Polizei
herauszufinden. Erst vor knapp einer Stunde ist die Polizei von
einem Mitarbeiter von MorriganEnergie, die das Wasserkraftwerk
betreibt, alarmiert worden. Der 24-jährige André Malek arbeitet erst
seit Kurzem beim Energieriesen und ist sichtlich aufgeregt. Er
berichtet:

“Ich hatte heute die Frühschicht. Ich muss die Anzeigen im Auge
behalten und eingreifen, wenn etwas nicht läuft, wie es soll. Und
plötzlich - so gegen 7:00 Uhr - gingen die Alarmleuchten bei Turbine 2 an. Ich hab sie natürlich gleich ausgeschaltet, wie nach Vorschrift.
Dann bin ich nach draußen gegangen und bin auf den Damm raus,
damit ich die Ursache sehen konnte. Das ist ein ganz schönes
Stück zu laufen, weil Turbine 2 auf der anderen Seite des Flusses
liegt und die Überwachungsstation auf dieser Seite. Ich gehe also
raus und sehe plötzlich, dass der ganze Fluss voller Müll ist! Der
muss den Zufluss zu Turbine 2 verstopft haben. Ich gehe also
wieder über den Damm zurück zur Station und rufe meinen
Vorgesetzten an, der mir sagt, er sei gleich da und ich solle
schon mal die Polizei alarmieren.”

Während er erzählt, führt er mich über den Damm auf die östliche
Seite der Staumauer, wo sich Turbine 2 befindet. Von oben ist das
Bild noch verheerender. Jetzt sehe ich auch, dass die
Verschmutzung sich nicht nur an der Staumauer sammelt, sondern
sich auch flussaufwärts vereinzeltes Treibgut im Ufergras verfangen
hat. Von hier oben sehe ich die Beamten der Polizei vereinzelte
Fundstücke einsammeln und Wasserproben nehmen.


















Fundort und Ausmaß der Verschmutzung (Quelle: Stadtarchiv
Hensfeld)

Ich verabschiede mich von André Malek und mache mich auf den
Weg zum östlichen Flussufer. Von der Polizei möchte mir
momentan leider noch niemand ein Interview geben und wir
müssen uns vom Tatort fernhalten, da die Spurensicherung noch
zugange ist. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich nur spekulieren,
doch sieht man sich die schiere Masse an Müll an, ist klar - das war
wohl kein Einzeltäter. Und die Natur des einst so idyllischen
Hensfeld ächzt ein weiteres Mal unter der Gleichgültigkeit
profitgieriger Unternehmen. Ob der Verursacher gefunden werden
kann, ist nicht sicher, denn bei der Strömung im Fluss könnte die
Quelle auch einige Kilometer weiter nördlich liegen.

Auf meinem Weg zurück treffe ich den Bio-Bauern Heinrich Zeller am Flussufer, der den Tränen nahe ist.
“Das ist eine Katastrophe. Wenn das ins Grundwasser geht … Mein Bio-Zertifikat, meine Felder, mein Hof … Alles verloren …”
Er dreht sich weg. Zeller möchte allein sein und ich kann ihn gut verstehen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Ermittler die Puzzleteile zusammensetzen und diejenigen zur Verantwortung ziehen werden, die diese Schweinerei verbrochen haben.

Unsere rasende Reporterin Anita Neumann ist als Erste vor Ort und berichtet
Ein Verbrechen gegen die Natur
„Unsere Reporterin Anita Neumann vor Ort“

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03.09.2020 - Schweinerei
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Heute bin ich auf seine Bitte hin bei Bio-Bauer Heinrich Zeller zu Besuch, der mir von der Schikane durch einige ansässige Firmen erzählen möchte. Seit 35 Jahren gehört ihm der Hof, seit 7 Jahren betreibt er ihn mit Bio-Zertifikat. Sein ganzes Leben schon wohnt er in Hensfeld, so wie sein Vater vor ihm, der ihm den Hof vermacht hat. Schon als kleiner Junge hat der heute 68-Jährige auf dem Hof mitgearbeitet.
„Der Hof ist mein Leben“, sagt er.
Zeller lebt alleine auf dem Bauernhof und macht bis auf die Ernte alles selbst, von der Pflege der Tiere bis hin zum Bestellen der Felder. Ein friedliches Leben mit ehrlicher Arbeit, das er sehr genießt.
Doch schon länger flattern beinahe täglich Kaufangebote ins Haus. Örtliche Unternehmen möchten expandieren, und Zellers Äcker beanspruchen eine Fläche von knapp 500 Ar, also einem halben Hektar. Genug, um einige Wohngebäude hochzuziehen.
An sich kein Problem. Ein Angebot zu machen sei das gute Recht der Firmen, doch diese würden in letzter Zeit zunehmend penetranter, meint der Bauer.
Allen voran die Baufirma Tensler, deren Vertreter seit Monaten jede Woche an Zellers Tür klingeln und sich dann nur schwer wieder abwimmeln lassen.
„Ich habe sie gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Doch sie kommen immer wieder. Ich überlege schon, ob ich zur Polizei gehen sollte, aber es ist ja noch kein Verbrechen, an jemandes Tür zu klopfen. Deshalb wollte ich mich erst mal an Sie wenden, in der Hoffnung, dass das endlich aufhört. Ich möchte klarmachen, dass ich nicht verkaufen werde, egal wie gut das Angebot ist. Es geht mir nicht ums Geld, sondern um das Vermächtnis meines Vaters.“
Das Thema geht Zeller sichtlich nahe, und ich hake nach, wie ein solcher Besuch durch einen Vertreter abläuft.
„Sie klingeln. Manchmal mache ich nicht auf, aber dann klingeln sie weiter, bis ich doch die Tür öffne. Sie wissen, dass ich da bin. Dann sage ich, dass ich kein Interesse habe, und schließe wieder die Tür. Es kam schon vor, dass sie einen Fuß in die Tür gestellt haben. Sie bleiben meist freundlich und versuchen dann, mich mit ihren Argumenten zu überzeugen, und ich muss oft richtig laut werden, damit sie endlich aufhören. Manchmal, nachdem ich sie abgewimmelt habe, bleiben sie einfach im Auto im Hof sitzen und telefonieren. Beim letzten Mal für eine halbe Stunde. Das ist mir unheimlich.“






















Der Bauer wirkt müde durch die ständigen Bedrängungen.


Ich frage, ob abgesehen von der Baufirma Tensler noch andere Firmen so dreist vorgehen, worauf Zeller erwidert:

„Nun ja, sie sind bei weitem nicht die Einzigen, die mir regelmäßig Angebote schicken. Neuerdings kommen sogar Briefe und Vertreter von diesem Energieriesen, der das Wasserkraftwerk betreibt. Aber so dreist wie die Firma Tensler ist niemand. Das macht mich langsam verrückt. Wenn ich in der Stube bin, gehe ich schon gar nicht mehr ans Fenster, aus Angst, da könnte einer im Auto sitzen und mich sehen. Auch habe ich das Gefühl, dass in letzter Zeit mehr Zäune und Gerätschaften auf dem Hof kaputtgehen als sonst, aber ich werde wohl langsam paranoid. Trotzdem - von denen lasse ich mich nicht mürbe machen, sie werden meinen Hof niemals bekommen!“

Auf meinen Rat, damit zur Polizei zu gehen, winkt er ab und sagt:

"Das werde ich wohl machen. Aber nachdem Sie diesen Artikel veröffentlicht haben, wird das hoffentlich nicht mehr nötig sein.“

Hoffen wir, dass er Recht hat.

Heinrich Zeller bei seiner täglichen Tour.
Der drangsalierte Bio-Bauer
„Unsere Reporterin Anita Neumann vor Ort“

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04.08.2020 - Fragwürdige Methoden
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Im Jahr 2017 betrug Deutschlands Brutto-Abfallaufkommen über 412 Millionen Tonnen. Davon waren rund 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle und rund 56 Millionen Tonnen Gewerbeabfälle. Siedlungsmüll machte rund 46 Millionen Tonnen aus. Pro Einwohner sind das 557 kg.

Doch was passiert mit all dem Müll? Unsere Reporterin Anita Neumann im Interview mit Thomas Stiegel, dem Logistikleiter von ecotech Abfallentsorgung, ansässig im Nordwesten Hensfelds.




















Thomas Stiegel, der Herr über die Anlage.


Thomas Stiegel begrüßt mich am Besuchsempfang des riesigen Komplexes. Wir sind zu einem kleinen Rundgang über die Anlage der Abfallentsorgungsfirma ecotech verabredet. Stiegel ist einer der wenigen der 74 Mitarbeiter mit Zugang zu allen Bereichen der Firma und Hauptverantwortlicher für den Bereich Logistik. Während wir durch das Verwaltungsgebäude laufen, erzählt er:

„Wir sind vorwiegend ein Logistikunternehmen und haben uns auf die Entsorgung von Gewerbeabfällen spezialisiert. Unsere Flotte an Fahrzeugen ist mittlerweile groß genug, um einen großen Teil der umliegenden Firmen zu bedienen. Dabei wird der Müll der Firmen in regelmäßigen Intervallen abgeholt und teilweise zunächst hier gelagert. Wenn wir in der Logistik sind, erzähle ich Ihnen mehr dazu. Teile der Mülltrennung nehmen wir dann hier vor Ort vor. Deshalb war es nur logisch, dass wir unseren Standort vor drei Jahren noch um ein eine Wertstoffannahmestelle erweitert haben.“

Stiegel bringt mich zur Annahmestelle des integrierten Wertstoffhofes. Dieser erstreckt sich, versteckt durch umstehende Bäume und einen hohen Zaun, hinter dem Bürogebäude. Ein Wertstoffhof, wie man ihn kennt. Parkmöglichkeiten und diverse Container stehen auf dem Platz verteilt. Hinter einem Tor, das den Platz von der Wertstofftrennung abgrenzt, erkenne ich schweres Gerät mit Greifarmen und Förderbänder. Stiegel bemerkt meinen Blick und meint:

„Was nicht in den Hausmüll darf, nehmen wir hier an und liefern dann die Rohstoffe an die entsprechenden Verwerter. So kehrt ein großer Teil der Rohstoffe in den Kreislauf zurück. Für Gewerbe- und Bauabfälle bieten wir ja den Entsorgungsservice. Dort hinten trennen wir Wertstoffe, sofern möglich, um sie danach weiterzu-transportieren. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.“

Er zückt seinen beachtlichen Schlüsselring, den er - da viel zu groß für seine Hosentaschen - mit einem Karabiner seitlich an seinem Gürtel befestigt hat. Ein Warnlicht leuchtet auf, und das Tor rollt surrend zur Seite. Stiegel zeigt mir Bagger und Kräne, vollautomatisierte Förderbänder und Waschanlagen, die Müllchaos in Ordnung verwandeln. Diverse Container mit fein säuberlich sortierten Rohstoffen stehen am Ende dieser Kette.

„Und das wird jetzt wieder verladen und abtransportiert, damit es woanders wieder als Rohstoff genutzt werden kann. Jetzt zeige ich Ihnen das Herzstück unserer Firma, die Logistik.“

Wir gehen wieder zurück zur Annahmestelle, an die die Logistik angrenzt. Er führt mich eine Halle voller LKW, die eher einem Hangar ähnelt.

„Im Bereich hier stellen wir Fahrzeuge mit ankommenden Lieferungen ab, bis Kapazität in der Trennungsanlage frei wird. Dort werden die Fahrzeuge geparkt und gewartet und hier“, er deutet auf die andere Seite der Halle, wo einige voll beladene LKW parken, „hier werden die fertig beladenen LKW abgestellt, bis unsere Fahrer damit losfahren. Wir haben verschiedene Anhängertypen, da bei unseren Kunden unterschiedlichster Müll anfällt.“

Er zückt wieder seinen Schlüsselbund und öffnet einen Kasten, in dem die Fahrzeugschlüssel ordentlich nummeriert an kleinen Haken hängen. Er nimmt einen heraus und steuert auf eines der Fahrzeuge im Ankunftsbereich zu, dessen volle Ladefläche von einer quietschblauen Plane bedeckt ist. Er schließt auf und zeigt mir die Fahrerkabine und die Bedienelemente. Danach erklärt er:

„Das hier ist ein Kipplaster. Wie Sie sehen, ist hier einiges an verschiedenem Müll drin. Wir legen Wert darauf, dass unsere Kunden nicht alles zusammen in einen Container werfen, aber das kommt trotzdem immer mal wieder vor. Deshalb muss der Müll noch sortiert werden, bevor wir ihn abtransportieren. Aber wie Sie gesehen haben, sind wir dafür ja bestens ausgestattet!“, lacht Stiegel.

Wir verlassen die Logistik durch ein großes Rolltor, das nach draußen auf die Straße führt. Ein aufschlussreicher Tag geht zu Ende, und ich bin erstaunt, wie viel Müll eine so kleine Gemeinde wie Hensfeld tatsächlich produziert. Zum Glück gibt es Menschen wie Thomas Stiegel, die täglich dafür sorgen, dass wir nicht an unserem eigenen Müll ersticken und Wertstoffe in den Kreislauf rückgeführt werden. Doch eins ist klar: Der beste Müll ist natürlich der, der gar nicht erst entsteht.

Müll in seinen vielen Facetten.
Der Kreislauf der Rohstoffe
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Wütend reckt das vermummte Trio seine Schilder mit der Aufschrift „Rettet Mutter Natur!“ in die Höhe, als unser Fotograf die Hensfelder Umweltaktivisten „Die drei Reiter“ ablichtet. Die drei möchten nicht erkannt werden und stellen sich mir maskiert als „Hypnos“, „Gaia“ und „Poseidon“ vor. Um ihre Anonymität zu wahren, treffen wir uns nicht bei ihnen zu Hause, sondern an einem Angelplatz am Fluss.



















Die drei kämpfen für eine bessere Welt.

A. Neumann:
Danke für dieses Treffen. Durch diverse Protestaktionen seid ihr so was wie lokale Größen in Hensfeld, jeder kennt euch hier. Wofür steht ihr?

Hypnos (der Stimme nach ein Mann und vermutlich der Kopf der drei Reiter):
Wir haben zu danken, immerhin ist das eine Chance für uns, dass mehr Leute erkennen, was hier in Hensfeld Schreckliches abgeht!

Gaia (der Stimme nach eine Frau):
Es wird Zeit, dass die Leute aufwachen. Was hier in den letzten Jahren an Umweltverbrechen begangen wurde, ist unaussprechlich! Ganze Ökosysteme wurden plattgemacht, um Hotels und Parkplätze zu bauen. Tiere wurden vertrieben und die Luft durch ansässige Industrien verpestet, ganz zu schweigen von den Tonnen an Müll, die hier produziert werden. Wir sind die Stimme der Natur, die sagt: So nicht!

A. Neumann:
Wie geht ihr dabei vor?

Hypnos:
Unsere Agenda ist klar: So viele Menschen aufwecken, wie wir nur können. Dafür nutzen wir Protestaktionen wie zum Beispiel das Hensfelder Riesensparschwein und unseren Facebook Account
Die drei Reiter - checkt uns aus!

A. Neumann:
Das Riesensparschwein am Marktplatz, Hensfelds neues Wahrzeichen. Das war vor einigen Monaten, ich habe sogar darüber berichtet. Erzählt ein bisschen von der Aktion.

Hypnos:
Die Ironie, dass das Maskottchen Hensfelds ein Symbol des Kapitalismus ist, der hier Flora und Fauna in Schutt und Asche legt, scheint den meisten Bewohnern der Stadt entgangen zu sein. Als dann auch noch dafür gestimmt wurde, es zum neuen Wahrzeichen der Stadt zu machen, war es für uns an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Also sind wir nachts durch die Straßen gefahren und haben unseren Transporter mit dem Müll aus der Nachbarschaft beladen, den wir dann über dem Sparschwein verteilt haben. Kapitalismus und Müll gehen Hand in Hand, das müssen die Leute begreifen!

A. Neumann:
Konntet ihr Erfolge verzeichnen?

Gaia:
Nun, unsere Followerzahl hat sich erhöht und wir haben viel Zuspruch erhalten, vor allem von den Jüngeren, aber das reicht natürlich bei Weitem nicht. Es hat sich nicht viel geändert. Leute in hohen Positionen, wie der Bürgermeister, bezeichneten uns nach der Aktion öffentlich als Schmutzfinken und Umweltsünder. Wo ist denn bitte die Umwelt auf dem zubetonierten Marktplatz? Der Mann hat nichts verstanden.

Poseidon (der Stimme nach ein Mann):
Deshalb protestieren wir nicht nur, sondern sammeln aktiv Beweise, damit solchen Leuten keine andere Wahl bleibt, als uns zuzuhören. Darauf, dass der Staudamm mit seinen Turbinen Gift für die Fauna im Fluss ist, haben wir schon hingewiesen. Momentan nehmen wir Wasserproben, um auch nachweisen zu können, dass die am Fluss ansässigen Unternehmen das Wasser verschmutzen und so unser Grundwasser schädigen. Sobald wir endgültige Ergebnisse haben, wird man wieder von uns hören, darauf kannst du dich verlassen.

A. Neumann:
Ich freue mich schon darauf. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

Hypno:
Wie gesagt, wir haben zu danken. Auch wenn es nur der Hensfeld Herald ist, wir freuen uns über jede Plattform, über die wir die Leute erreichen.

Wir verabschieden uns und lassen die Aktivisten am Fluss zurück, da sie noch einige Wasserproben nehmen wollen. Das Gespräch hat mich nachdenklich gestimmt und etwas sagt mir, dass wir uns bald wieder sprechen werden.

Die drei bei ihrer täglichen Gegenwehr.
Die drei Reiter - Beschützer
der Natur Hensfelds
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Anita Neumann ist eine unserer Bericht-
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Redaktionsleitung:
Walter Groß

Walter Groß wurde 1957 in Hensfeld geboren und gilt als Urgestein im Verlag, den er 1978 mit gegründet hat. Ohne seine Prüfung wird kein Artikel veröffentlicht. Sein strenges Auge ist ein Garant für die Qualität und Relevanz unserer Artikel.

Anita Neumann
Anita Neumann wurde 1990 in Prann geboren, wo sie später auch Journalismus studierte und im Anschluss ein Volontariat bei der Pranner Morgenpost absolvierte. Mit ihrem damaligen Mann, von dem sie mittlerweile geschieden ist, zog sie ins schöne Hensfeld und startete dort ihre Karriere als Reporterin beim Hensfeld Herald, wo sie heute als eine der Top-Redakteure gilt. Immer dort, wo was los ist, objektiv und wortgewandt - das ist Anita Neumann.

Lektorat:
Andrea Pfaller

Andrea Pfaller wurde 1969 in Prann geboren und studierte Sprach-wissenschaften in Hamburg. Nach ihrem Studium fand sie den Weg zurück in den Landkreis, wo sie heute mit ihrem Mann und zwei Kindern wohnt. Seit über 10 Jahren ist sie zur Stelle, wenn es heißt, den Texten unserer Redakteure den Fehlerteufel auszutreiben.

Richard Galler
Richard Galler, geboren 1977 in München, lebt mit seiner Frau und Tochter in Hensfeld. Ein abgeschlossenes Journalismus-Studium und über 20 Jahre Berufserfahrung - dieser Mann versteht es zu schreiben. Er hat immer den richtigen Riecher und zählt zu unseren Top-Redakteuren.

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